Porträt Delicious Network

Nicht nur der Inhalt ist wichtig, auch das Drumherum: Damit Streetfood bequem unterwegs gegessen werden kann, braucht es die richtige Verpackung. Das Schweizer Unternehmen Delicious Network sorgt für genau diese.

Nachhaltige Streetfood-Verpackung

Alles begann mit einer Spitztüte für Fish’n’Chips vor 14 Jahren. Heute führt Delicious Network aus Langenthal BE 22 Papierprodukte unter der Marke «gediegen» im Sortiment. Burger-Taschen, Pommes-Tüten, Wurst-/Sandwich-Beutel oder schlicht Wickelpapier. Das alles in den verschiedensten Editionen, vom Zeitungsdesign über das braune Kraftpapier bis hin zum traditionellen Schweizer Scherenschnitt-Look. «Auch individuelle Brandings sind möglich», erklärt Roger Huber, Mit-Inhaber und Co-Geschäftsführer von Delicious Network. Allen Produkten gemeinsam ist aber deren Nachhaltigkeit und Qualität. Die Verpackungen sind FSC-zertifiziert und tragen das Swiss Label für Schweizer Produktion. «Zudem setzten wir bewusst auf 60-Gramm-Pergamentersatzpapier, damit unsere Verpackungen halten, was sie versprechen.»

 

Für knusprige, heisse und frische Pizzas

Art und Dicke des Papiers sind entscheidend, damit es nicht reisst. Aber auch, dass weder Fett noch Hitze durch das Papier drücken. «Klar kann man dünneres Papier nehmen, braucht dann aber nicht selten mehrere übereinander», erklärt Julia Habermehl. Zusammen mit Roger Huber gründete sie Delicious Network vor rund einem Jahr. Sie integrierten die schon länger bestehende Marke «gediegen» ins Unternehmen und arbeiten seither unterstützt von einer Mitarbeiterin mit viel Herzblut an weiteren Verpackungs- und Präsentations-Innovationen. «Wir werden auch regelmässig für neue Konzepte angefragt», freut sich Roger Huber. Manchmal laufe es auf eine Vermittlung von Kontakten heraus, manchmal auf Kleinauflagen, manchmal aber auch auf eine neue Produktelinie. So beispielsweise «CARTONY» – eine gewellte Kartonschachtel, in der Pizzas länger knusprig, heiss und frisch bleiben. Der jüngste Neuzugang im Hause Delicious Network. Natürlich ebenfalls «Made in Switzerland» und FSC-zertifiziert.

 

«Die Details sind entscheidend»

Was macht eine gute Streetfood-Verpackung aus?

Julia Habermehl: Dass man nach dem Essen keine fettigen Hände hat oder die Hälfte der Verpackung am Essen klebt. Und dass das Essen gut und heiss bleibt. Genau das bieten unsere «gediegen»-Produkte aus 60-Gramm-Pergamentersatzpapier, gefertigt aus reiner Holzzellulose.

 

Roger Huber: Eine Verpackung soll aber auch in Erinnerung bleiben. Sieht man zum Beispiel auf einem Streetfood-Festival eine besondere Verpackung bei vielen Besuchern in den Händen, erkennt man diesen Stand beim Rundgang bestimmt wieder. Eine einfache Werbung mit grosser Wirkung.

 

Das Design der Verpackung ist also entscheidend?

Roger Huber: Nicht nur bezüglich Wiederkennungswert. Unser Scherenschnitt-Design beispielsweise ist auch deshalb enorm beliebt, weil es Swissness ausstrahlt. Und die Easy-Edition mit braunem Papier ist ein perfektes Symbol für Nachhaltigkeit.

 

Ist den Gästen wirklich wichtig, dass das Papier um ihren Streetfood FSC-zertifiziert und in der Schweiz hergestellt ist?

Roger Huber: Das kommt ganz auf das Kundensegment an, und vielleicht auch auf das Angebot. Allgemein stellen wir aber schon fest, dass dies durchaus ein Verkaufsargument sein kann und auch zum besseren Gewissen der Gäste beiträgt.

 

Aber rechtfertigt dies einen höheren Preis?

Julia Habermehl: So gross ist die Preisdifferenz nicht. Wenn ich zudem sehe, dass man mit dünnerem Papier oft drei oder vier Verpackungen übereinander nehmen muss, damit es hält, ist das in der Summe auch nicht günstiger und vor allem alles andere als ressourcenschonend.

 

Roger Huber: Manchmal geht es zudem auch einfach um das gute Gefühl bei einem selber, also dass Betreibende von Foodtrucks, Take aways oder auch Restaurants hinter ihrem Produkt stehen können, bis hin zur Verpackung. Auch wir bei Delicious Network setzen beim Kommissionieren und Versenden beispielsweise auf eine Stiftung mit begleiteten Arbeitsplätzen. Unseren Kunden selber bringt dieses soziale Engagement nicht viel, für uns als Unternehmen ist diese Zusammenarbeit aber enorm wertvoll und zentral.

 

Was ist für Sie bei Ihren Produkten zentral?

Julia Habermehl: Dass auch wir zu 100 Prozent hinter unseren Produkten stehen können. Und zwar in allen Belangen: Qualität, Funktionalität, Design und Nachhaltigkeit. Entsprechend viel Energie stecken wir jeweils in den Entwicklungsprozess, hinterfragen, probieren aus, stellen hohe Anforderungen an unsere Lieferanten.

 

Roger Huber: Manchmal nerven wir vielleicht auch etwas mit unserer Detailversessenheit (lacht). Aber die Details sind im Alltag entscheidend. Zum Beispiel bei unserer neusten Innovation, dem «CARTONY»-Pizzakarton. Uns war wichtig, dass der Karton stabil ist, sich dank einer guten Falzung aber einfach falten lässt. Oder dass es keine scharfen Kanten gibt, an denen sich die Mitarbeitenden ständig schneiden.

 

Julia Habermehl: Und natürlich ging auch das Wichtigste nicht vergessen, der Inhalt. Dank dem gewellten Karton kann der Dampf entweichen und die Pizza bleibt länger knusprig, heiss und frisch.

 

Ein Detail ging aber vergessen, oder was hat es mit dem fehlenden «i» bei Pizza auf dem Deckel auf sich?

Roger Huber: Das war ein bewusster Entscheid, ein Eyecatcher. Wieso muss immer alles perfekt sein und der Norm entsprechen? Man darf auch einmal auffallen und damit in Erinnerung bleiben. Das gilt übrigens für das gesamte Design, bei dem wir jung, frisch und modern bleiben. Einfach anders, so wie es zu unserem FSC- und Swiss-Label-Produkten passt.

 

Wagen wir noch einen Blick in die Zukunft: Wohin geht der Trend bei Streetfood-Verpackungen?

Julia Habermehl: Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit dürfte auch in diesem Bereich weiter steigen. Gespannt bin ich, wie sehr sich Mehrweg-Gefässe in der Schweiz durchsetzen. Ein Trend, der in manchen Ländern bereits stark verbreitet ist. Teilweise sogar für Pizza-Lieferungen. An Ideen für neue Innovationen mangelt es auf jeden Fall nicht, auch nicht bei Delicious Network.

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