Diese Microgreens wachsen in der Grossstadt
MICROGREENS WIE AUS DER NATUR
Eigentlich wollten die zwei Gründer von Umami einst zusammen ein Restaurant gründen. Daraus geworden ist ein Dschungel inmitten von Zürich. Hier werden nun zwar keine Gäste bewirtet, aber trotzdem Genuss produziert. In einem einfachen Industriegebäude wachsen auf übereinander angeordneten Gestellen kleine Pflanzen, so genannte Microgreens: Erbsen, Radieschen, Sonnenblumen, Rettich, Rucola und vieles mehr, das bereits in Kleinformat geerntet wird und vor Kraft und Aroma nur so strotzt. Die Nährstoffe dazu erhalten die Microgreens aber nicht einfach künstlich beigefügt. Denn im Industriegebäude in Zürich sind auch Pilze, Algen, Schnecken, Muscheln, Garnelen und Fische zuhause. Sie sorgen für nährstoffreiches Wasser, mit denen die Microgreens versorgt werden. Diese wiederum reinigen das Wasser zusammen mit weiteren Pflanzen, so dass es wieder parat ist für die Tiere. Ein natürlicher Kreislauf.
«WIR FÜGEN NIEMALS ETWAS KÜNSTLICHES HINZU»
An der richtigen Mischung von Pflanzen und Tieren haben die Visionäre von Umami lange herumgetüftelt. Dabei gehe es auch darum, von der Natur zu lernen und sie zu verstehen. «Wir wollen ihre Prozesse nachbilden und Nahrungsmittel so anbauen, wie es vorgesehen ist: als Teil eines komplexen Systems vieler Pflanzen und Tiere», so Denis Weinberg, Co-Geschäftsleiter und einer der Gründer von Umami. Das Ziel war ein Nährstoffreichtum, so dass der geschlossene Kreislauf ohne künstlichen Dünger, Pestizide oder Antibiotika auskommt. Und tatsächlich sei heute die einzige Kreislauf-Zugabe das bio-vegetarische Futter für die Fische. «Wir fügen niemals etwas Künstliches hinzu!» Reguliert werden jedoch Klima und Beleuchtung, auch dies natürlich innovativ und mit niedrigstem Energiebedarf. So lebt der Dschungel das ganze Jahr hindurch unter gleichbleibenden Bedingungen, auch in einem Innenraum inmitten von Zürich.
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