Gakomo

Gakomo importiert unter anderem Gewürze, Mehle und Trockenfrüchte von Produzenten direkt aus Kamerun in die Schweiz. Im eigenen Foodtruck des kleinen Unternehmens können die Produkte nicht nur gekauft, sondern auch frisch verarbeitet degustiert werden.

Gakomo bedeutet «Ich liebe dich»

Als Kind ass Josi Kaeser in Kamerun oft frische Früchte, verschiedenstes Gemüse, Maniok und Süsskartoffeln, aromatisch gewürzt mit eigenen Gewürzen. Heute verkauft sie einige dieser Produkte in der Schweiz. Vor fünf Jahren gründete sie zusammen mit ihrem Mann Laurent das Unternehmen Gakomo in Fribourg. «Gakomo bedeutet ‹Ich liebe dich›. Denn unsere Produkte sind eine Liebeserklärung an sich selber und seinen Körper und tragen zu einer guten, gesunden Ernährung bei», erklärt die ehemalige Krankenschwester. Penja Pfeffer, getrocknete Früchte wie Ananas, Bananen und Mango, glutenfreie Mehle aus Maniok und Süsskartoffeln – die Produkte, die Gakomo über Shops aber auch online verkauft, importiert Josi Kaeser direkt aus ihrer Heimatregion. Damit unterstützt sie kleine Produzenten vor Ort und lässt die Gakomo-Kundschaft an ihren Kindheitserinnerungen teilhaben.

Aromatisch, aber nicht pikant

In den Genuss ihrer Produkte kommen sowohl Gastronominnen, aber auch Konsumenten direkt, zum Beispiel am eigenen Gakomo-Foodtruck. «Wie können wir den Leuten unsere Produkte am besten näherbringen und sie inspirieren? Indem wir selber mit den Produkten kochen!», meint Josi Kaeser. Anzutreffen ist Gakomo zum Beispiel regelmässig am Paléo Festival in Nyon und bei kleinen Events und Firmenanlässen. Angeboten werden verschiedenste Gerichte. Der Dauerbrenner ist «Pain chargé», ein typisch afrikanisches Streetfood-Gericht mit Buns aus Maniok- und Weizenmehl mit Kurkuma, die wahlweise mit Gemüse, Geflügel oder Fisch gefüllt werden. «Auch viele Gewürze gehören dazu, damit es so richtig aromatisch ist. Aber nicht pikant!», betont Josi Kaeser. Und wer das «Pain chargé» nachkochen will, kann dazu die Gakomo-Produkte auch gleich im Foodtruck kaufen.

 

«Inspiration finde ich überall»

 

Josi Kaeser, was bedeutet Streetfood für Sie?

Für mich bedeutet es, den Leuten unser Essen und meine Kultur näherzubringen. Dabei ergeben sich immer spannende Gespräche und zufällige Begegnungen, quasi ein interaktives Erlebnis für beide Seiten. Die Spontanität, mit der Streetfood verbunden ist, kann aber auch herausfordernd sein.

 

Inwiefern?

Die Kundenfrequenz variiert teilweise enorm, zum Beispiel je nach Wetter. Das macht das Kochen herausfordernd. Denn aufwändig vorzuproduzieren ist schwierig. Zum einen sind die Kühl- und Lagermöglichkeiten im Foodtruck begrenzt. Zum anderen lässt sich Aufwändiges kaum nachproduzieren bei einem grossen Ansturm. Entsprechend versuchen wir von Beginn so viel wie möglich wirklich frisch vor Ort zuzubereiten. Für die Kunden aber muss es trotzdem immer schnell gehen und geschmacklich top sein. Deshalb konzentrieren wir uns inzwischen vor allem auf grosse Festivals oder auf Events. Hier schwankt die Kundenfrequenz weniger.

 

Sie bieten afrikanische Küche an. Was ist Ihnen dabei wichtig?

Es muss bunt und würzig sein, mit viel Gemüse. Nachhaltigkeit ist heute allgemein ein grosses Thema. Die afrikanische Essenskultur ist da perfekt, weil sie reich an Früchten, Gemüse und Stärkebeilagen wie Maniok, Süsskartoffeln oder Reis ist. Das Schwierigste ist, die Balance zu finden, damit man alle Nährstoffe, die der Körper braucht, in ein vegetarisches oder veganes Gericht einbringt. Ich studiere nebenbei Ernährungswissenschaft und weiss inzwischen: Das ist eine Challenge, aber möglich. Und es fördert erst noch die Kreativität.

 

Bieten Sie ausschliesslich vegetarische Gerichte?

Nein überhaupt nicht. Unser «Pain chargé» gibt es wahlweise mit Gemüse, Geflügel oder Fisch gefüllt. Und meine «Gakobowls» biete ich ebenfalls vegetarisch oder mit Geflügel an. Ich selber esse auch Fleisch. Aber ich liebe Streetfood mit so vielen Früchten und Gemüse wie möglich, bunt und geschmacksvoll. Oft assoziiert man Streetfood mit schlechtem Essen. Mit Gakomo wollen wir zeigen, dass es auch anders geht.

 

Wo holen Sie sich die Inspiration für Ihre Gerichte?

Inspiration finde ich überall. Ich reise sehr viel, in Afrika, in Asien aber auch in der Schweiz. Alle diese Einflüsse lasse ich dann in die Gerichte einfliessen, die wir im Foodtruck und bei Caterings anbieten. Entsprechend ist es nicht immer nur rein afrikanische Küche, sondern manchmal auch eine Fusionküche, in der sich verschiedene Kulturen auf einem Teller vereinen. Das gilt übrigens auch für die Produkte. Hier versuchen wir, so lokal wie möglich zu bleiben, aus verschiedenen Blickwinkeln. So verwenden wir zum Beispiel Schweizer Gemüse, Geflügel und Fisch von Transgourmet/Prodega und kombinieren dazu Produkte und Gewürze aus unserem Sortiment, also direkt aus Kamerun.

 

Sie bieten die Produkte von Gakomo auch direkt im Foodtruck zum Kaufen an. Wieso?

Damit erzählen wir die Geschichte vom Feld bis auf den Teller quasi abschliessend und machen nicht nur die afrikanische Fusionsküche erlebbar, sondern auch unsere Produkte, zu denen wir alle Hintergründe direkt erklären können.

 

Welche Produkte stehen dabei besonders im Zentrum?

Ganz klar die Gewürze, die für Farben und Geschmack sorgen. Dabei natürlich im Speziellen unser Penja Pfeffer, der dank dem vulkanischen Boden und dem tropischen Klima in der Anbauregion von besonders hoher Qualität ist.

 

Wie reagiert die Kundschaft auf Ihr Angebot?

Das Konzept «vom Feld bis auf den Teller» stösst auf sehr grossen Anklang. Bei einigen unserer Produkte sind wir vom Anbau bis zum Anrichten dabei und können voll hinter unseren Produkten stehen. Das ist ein echter Mehrwert.

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